VTB Bank (Europe) SE i.L. legt Zahlen für 2022 vor

VTB Bank (Europe) SE i.L. legt aktuelle Zahlen zum Geschäftsverlauf vor.

18.07.2023

  • Geschäftsvolumen schrumpft deutlich
  • Liquiditätssituation bleibt stabil, Kapitalquoten steigen

Die VTB Bank (Europe) SE i.L. (VTBE) berichtet mit der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2022 sowie zusätzlicher nicht testierter Zahlen zum Ende des ersten Halbjahres 2023 über den aktuellen Geschäftsverlauf. Für die in Frankfurt am Main ansässige und mit einer deutschen Banklizenz ausgestattete Tochtergesellschaft der zweitgrößten russischen Bank besteht seit dem Frühjahr 2022 ein von der deutschen Bankenaufsicht verhängtes Neugeschäftsverbot. Ende März 2023 hat die Hauptversammlung der VTBE beschlossen, dass die Bank mit Wirkung vom 1.4.2023 in die gesellschaftsrechtliche Liquidation eintritt.

Als Folge dieser Gesamtsituation ist die Bilanzsumme der VTBE zum Ende des ersten Halbjahres 2023 auf EUR 3,1 Mrd. zurückgegangen. Zum Jahresende 2022 lag diese noch bei EUR 4,5 Mrd. Im Vergleich zum Jahresende 2021 (EUR 7,3 Mrd.), also vor Beginn des Ukraine-Kriegs, beträgt der Rückgang damit bereits rund 57 Prozent in weniger als anderthalb Jahren.

Noch schneller haben sich die Kundenverbindungen und Konten bei der VTB Direktbank abgebaut, die als eine Zweigniederlassung der VTBE geführt wird. Die Höhe der Einlagen bei der Direktbank, die Ende 2021 noch EUR 2,6 Mrd. betrugen, verminderten sich innerhalb eines Jahres bis Ende 2022 auf rund EUR 1 Mrd. Sie liegen derzeit bereits unterhalb von EUR 300 Mio. Insgesamt hat die Direktbank mehr als 160.000 Konten geschlossen. Die restlichen Einlagen bei der Direktbank sollen in den kommenden Wochen zurückgeführt werden.

Der Umfang der von den deutschen Sicherungssystemen geschützten Einlagen betrug Ende 2021 noch rund EUR 3,8 Mrd. und ist mittlerweile auf EUR 600 Mio. gesunken. Neben noch verbliebenen Einlagen privater Sparer bei der Direktbank sind darin auch besicherte Einlagen institutioneller Einleger wie Kommunen, Krankenkassen und Versorgungswerke enthalten, außerdem Einlagen in Fremdwährungen sowie von sanktionierten Institutionen.

Die Liquiditätssituation bei der VTBE war über den gesamten Zeitraum und ist weiterhin stabil. Dies ist vor allem auf vorgehaltene Kapitalpuffer sowie auf zahlreiche Erfolge bei den Bemühungen zurückzuführen, vergebene Kredite vorzeitig zurückzuerhalten. Das Kreditportfolio (Ende 2021 rund EUR 4,1 Mrd.) schrumpfte auf EUR 2,7 Mrd. Ende 2022 und auf EUR 1,9 Mrd. zum Halbjahresende.

Das schlägt sich in den Kapitalquoten nieder. So beträgt die Kernkapitalquote (Mindestanforderung 9,375 Prozent), die Ende 2021 bei 15,9 Prozent und Ende 2022 bereits 32,7 Prozent lag, aufgrund der soliden Kapitalausstattung bei gleichzeitig schrumpfendem Geschäftsumfang zum 30. Juni 2023 42,1 Prozent.

Die VTBE wird den Prozess der geordneten und wertschonenden Abwicklung ihrer Geschäftsbeziehungen während der Liquidationsphase fortsetzen. Den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2022 mit weiteren Informationen finden Interessierte auf der Website im Download-Bereich.